Letzte Woche reisten einige unserer jungen Leute nach Zürich, um bei der Feier des 500-jährigen Jubiläums der Täuferbewegung mitzuhelfen. Wir wurden an historisch wichtigen Orten der Reformation stationiert und haben Teilnehmer geholfen. Ich war bei der Neustadtgasse stationiert, wo Felix Manz gelebt hat und wo er getauft wurde. Es war sehr inspirierend, diesen historischen Ort zu sehen und mit den Besuchern diese Geschichte zu teilen.
Ich war zwar schon als Kind in Zürich, aber es war sehr beeindruckend, als Erwachsener noch einmal dorthin zu gehen und zu sehen, was die Reformatoren für ihre Überzeugungen aufgegeben haben.
Im Laufe des Tages kamen Tausende von Täufern aus der ganzen Welt an dem Ort vorbei, an dem ich stationiert war. Es war begeisternd, mit ihnen zu sprechen und zu erkennen, wie ähnlich wir uns alle sind, obwohl wir aus völlig unterschiedlichen Lebensverhältnissen kommen. Wo wir nicht einer Meinung waren, konnten wir diskutieren und Gemeinsamkeiten suchen. Alle paar Stunden sangen verschiedene Chöre aus der ganzen Welt. Der Chor der Eastern Mennonite University war sehr beeindruckend, aber die Freude des kenianischen Chors war ansteckend.
Den ganzen Tag über gab es verschiedene Workshops, an denen man teilnehmen konnte. Jeder Workshop war voll besetzt, da die Menschen zusammenkamen, um über die Geschichte der Täuferbewegung, aber auch über Themen unserer heutigen Zeit zu diskutieren.
Nachdem die Veranstaltung vorbei war, sind wir mit unserer Gruppe in die Berge gefahren und haben eine Höhle besucht, die auch von den Täufern vor 500 Jahren genutzt wurde. Hier wurde öfters auch das Abendmahl gefeiert. Die Höhle liegt an einem steilen Hang und ist von Bäumen versteckt. Mit den Autos konnten wir in einer halben Stunde von Zürich aus hinfahren, aber zu Fuß – wie es die Täufer getan hätten – ist sie weit von der Stadt entfernt. Es war beeindruckend, sich vorzustellen, dass die Täufer fast einen ganzen Tag lang von der Stadt aus zu Fuß unterwegs waren, nur um sich zu treffen. Das gab mir eine neue Wertschätzung für die Zeiten, in denen wir als Gemeinschaft zusammenkommen.



Rückblickend war es ein großes Privileg, mit so vielen Glaubensgeschwistern aus der ganzen Welt zusammenzukommen und etwas von unserer Geschichte an dem Ort zu erfahren, an dem sie ihren Anfang nahm. Das Zeugnis der frühen Täufer muss uns weiterhin dazu inspirieren, unseren Glauben in vollem Umfang zu leben.
Danke sehr viei fur deine fanastiche bericht an deine besuch nach Zurich